Im Handel sind sie meist teuer oder entsprechen nicht den Vorstellungen der jungen Produzenten - daher lassen sich die hölzernen Protagonisten am besten selbst bauen.
Benötigt wird zunächst ein Holzkreuz, das entweder im Handel erhältlich ist oder aus zwei handgerechten Holzlatten selbst gebastelt werden kann - in diesem Fall sind Nägel oder Sekundenkleber nötig.
Als Fäden für die Marionette empfiehlt sich Spezialfaden oder eine etwas dickere, reißfeste Alternative aus dem Nähgeschäft.
An Holzteilen für eine menschliche Figur werden ein Kopf, ein Körper, zwei Hände und Füße sowie jeweils zwei Ober- und Unterschenkel und Ober- und Unterarme benötigt - manche Bastelbedarfsläden bieten entsprechende Teile an, aber auch jede Schreinerei. Mit Geschick und dem entsprechenden Werkzeug kann man die Teile jedoch auch selbst herstellen. Dadurch kann man seine Marionetten ganz individuell gestalten.
Bewegliche Gelenke werden mithilfe von Schraubhaken angebracht, die es im Baumarkt zu kaufen gibt. Der Kopf benötigt zwei, die Extremitäten 24 Stück. Schraubhaken werden auch für die Fäden benötigt: insgesamt sind es 10 Stück, sie sollten möglichst klein gewählt werden.
Menschliche Züge erhält die Marionette durch spezielle Farbe für Holz, die es beim Bastelbedarf gibt. Je nachdem, ob die Marionette menschlich, tierisch oder etwas anderes werden soll, müssen unterschiedliche Holzteile verwendet werden.
Zunächst wird das Holzkreuz erstellt. Dazu werden die Holzlatten kreuzförmig aneinander genagelt oder entsprechend geklebt.
Dann werden die Holzteile verarbeitet. Wer sie selbst machen möchte, schnitzt sie am besten im Voraus, damit sie zeitgerecht zur Verfügung stehen.
Das größte Holzteil, der Oberkörper, wird zuerst bemalt. Mit einem Bleistift können die Konturen von Hose und Oberteil zunächst vorgezeichnet werden, damit die Bemalung gleichmäßig wirkt. Große Flächen sollten komplett mit der Grundfarbe bemalt und Details von Hand aufgetragen werden, mehrfarbige Areale - etwa eine offene Weste mit darunterliegendem Hemd - werden farblich getrennt bemalt. Während der Körper trocknet, können auf die Extremitäten Ärmel und Hosenbeine sowie Schuhe aufgemalt werden. Anschließend werden Details wie Knöpfe in der entsprechenden Farbe aufgetragen - fertig ist die Bemalung.
Ganz besonders kann man die Figuren gestalten, indem man die Kleider dafür selbst schneidert oder sich schneidern lässt. In Frage kommen auch passende Puppenkleider, die man im Fachhandel kaufen kann. Wenn Sie die Puppe mit Kleidung ausstatten, reicht es, wenn Sie vor dem Zusammenbauen nur die Hände und das Gesicht bemalen.
Je nachdem, welche Holzfarbe verwendet wurde, muss sie eine Weile trocknen. Danach können die Schraubhaken an der Marionette befestigt werden.
An den Körper werden fünf Stück angebracht, vier für die Extremitäten und einer für den Kopf. Der Kopf selbst braucht einen Schraubhaken und kann mit dem Körper verbunden werden - für besseren Halt können die dünnen Schraubhaken mit einer Zange zusammengedrückt werden. Dabei sollte die Verbindung jedoch beweglich bleiben.
Die Oberarme werden auf dieselbe Weise mit Unterarm und Hand verbunden, ebenso die Oberschenkel und Unterschenkel und Fuß. Wieder werden die Schraubhaken zusammengedrückt, sodass sie weiterhin beweglich bleiben, und die Extremitäten können am Körper befestigt werden.
Falls Sie geschneiderte Kleider für Ihre Puppen haben, denken Sie bitte daran, diese vor dem endgültigen Zusammenbauen anzuziehen.
Der letzte Schritt besteht darin, die Fäden an der fertigen Marionette zu befestigen. Dazu werden Schraubhaken an den Händen, Füßen und am höchsten Punkt des Kopfs befestigt. Die übrigen 5 Haken werden in der Mitte des Kreuzes und an zwei gegenüberliegenden Enden befestigt, die letzten beiden nebeneinander an einem Ende.
Dann können die Fäden abgemessen werden: Sie sollten so lang sein, dass eine Steuerung der Marionette zwar gut möglich ist, die Hand des Puppenspielers aber nicht mehr auf der Bühne sichtbar bleibt. Die Fäden werden jeweils an den Schraubhaken am Körper der Marionette befestigt, ein stabiler Knoten genügt.
Die Füße werden mit den beiden nebeneinanderliegenden Schraubhaken verbunden, die Hände jeweils mit den Haken an den gegenüberliegenden Enden des Kreuzes. Der Faden des Kopfes wird am Haken in der Kreuzmitte befestigt, er gibt dem Kopf Stabilität und lässt die Marionette nach vorn blicken.
Für die Haare der Puppe eignen sich farbige Wollreste. Mit verschiedenen kleinen Teilen, wie Hüten, Hexenbesen, Zauberstab, usw. statten Sie Ihre Figur am Ende aus.
Jetzt steht einer Theateraufführung im Kinderzimmer nichts mehr im Weg. Und auch als ganz besonderes Geschenk können Sie mit Ihrer Marionette nicht nur Kindern viel Freude bereiten.