
Sehr feine Schweißnähte erzeugt man durch MIG-Schweißen durch viel Übung und korrekte Einstellung des Schweißgeräts. Hier lesen Sie mehr zum Metall-Inertgas-Schweißen.
Wie funktioniert MIG-Schweißen? Welche Einstellungen nehme ich beim Schutzgasschweißen mit MIG vor? Welches Material kann man mit MIG schweißen? Die Vorteile und Nachteile beim MIG-Schweißen

Wie funktioniert das MIG-Schweißen?
Beim Metall-Inertgas-Schweißen, kurz MIG-Schweißen, handelt es sich um eine Form des Schutzgasschweißens. Bei dieser Schweißart wird anders als beim MAG-Schweißen ein Edelgas, also ein chemisch inertes Gas, auf die zu schweißende Stelle ausgeströmt, damit diese nicht zersetzt wird. Die reaktionsträgen Edelgase verweigern die Reaktion mit dem geschmolzenen Metall, weshalb das MIG-Verfahren vor allem bei nicht legierten Stählen oder niedrig legiertem Stahl eingesetzt wird.
Welche Einstellungen nehme ich beim Schutzgasschweißverfahren MIG vor?
Die richtige Einstellung ist beim MIG-Schweißen die Voraussetzung für hervorragende Schweißnähte. Folgende Punkte müssen bei der Einstellung beachtet werden:
- Drahtvorschub: Der Drahtvorschub muss richtig eingestellt sein. Wenn er zu langsam ist, schmilzt nicht genügend Fügematerial, um eine stabile Schweißnaht herzustellen. Ist der Drahtvorschub zu hoch eingestellt, reicht die Abschmelzleistung nicht aus, um eine glatte Schweißnaht zu erzeugen. Dementsprechend muss der Drahtvorschub angepasst werden.
- Stromstärke: Die Faustregel beim MIG-Schweißen sind rund 35 Ampere pro Millimeter Blechstärke. Allerdings gilt: je dicker das Blech, desto höher die Stromstärke. Deshalb empfiehlt es sich, vorab an einem Testblech zu schweißen.
- Durchflussmenge des Schutzgases: Beim Durchfluss des Schutzgases gilt die Faustformel Durchflussmenge (l/min) = 10 * Drahtdurchmesser (mm). Das Schutzgas soll die Schmelze vor Kontakt mit Sauerstoff bewahren. Wenn die Durchflussmenge zu gering eingestellt ist, werden die Schweißpunkte porös.
Welches Material kann man mit MIG schweißen?
MIG-Schweißen eignet sich vor allem für Nicht-Eisen-Metalle und hochlegierten Stahl wie Aluminium, Kupfer, Magnesium und Titan. Für ein MIG-Schweißgerät benötigt man einen Schweißdraht und ein reaktionsloses Gas wie Argon oder Helium. Es kann auch eine Mischung aus Argon und Helium verwendet werden. Argon hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und schützt die Schweißnaht zuverlässig vor Oxidation und damit vor Schweißfehlern, Poren oder Spritzern.
Die Vorteile & Nachteile beim MIG-Schweißen
Grundsätzlich bestimmt das zu bearbeitende Werkstück die Art des Schweißverfahrens. Bei manchen Werkstücken gibt es auch einen Überlappungsbereich. Als Anfänger muss man jedoch mehrere Aspekte wie Stromstärke, Gasfluss, Materialvorschub oder eventuell die Lichtbogenart beachten. Deshalb ist ein MIG-Schweißgerät etwas komplizierter in der Handhabung. Außerdem muss beachtet werden, dass man mit einem MIG-Schweißgerät nicht im Freien schweißen sollte, da Wind den Schutzgasstrom unterbrechen und damit die Qualität der Schweißnaht beeinflussen kann.
Positiv hervorzuheben ist, dass man beim MIG-Schweißen einfacher eine hochwertige Schweißnaht erzielt. Beim MIG-Schweißen können zudem Materialkombinationen geschweißt werden, die sich durch andere Schweißverfahren nicht oder nur schlecht verbinden lassen. Beim MIG-Schweißen können außerdem wesentlich dünnere Bleche bearbeitet werden.