Und bereits im alten Ägypten kannte man nachweislich schon das Holzhandwerk "Drechseln". Wenngleich es leider in unserer aktuellen Zeitepoche als eigenständige Berufsgruppe nahezu ausgestorben scheint.
Denn vermehrt wird das Drechselhandwerk nur noch innerhalb der maschinellen Fertigung von Massenwaren im Handel angeboten. Automatisiert durch elektrisch betriebene Drechselmaschinen, die mit der manuell betriebenen Drechselbank nur annähernde Gemeinsamkeiten feststellen lassen.
Doch die eigentliche Handwerkskunst des Drechselns besteht noch immer darin, dass ein individuell ausgewähltes Holzstück auf einer Drechselbank gedreht und dabei gleichermaßen mit einem Drechseleisen bearbeitet wird. Denn das Drechseleisen entfernt Span für Span vom Holzrohling und lässt unterschiedlichste Rundungen entstehen, die zu einem handwerklichen Kunstwerk verschmelzen können.
Der Fachhandel für Holzdrechsler hält deshalb eine heutzutage sehr umfassende Werkzeugauswahl für den Hobbydrechsler bereit, um dessen Arbeiten bestmöglich zu unterstützen. Hierzu zählen verschieden große Schneidräder, Röhre und Meißel, Pfannenstühle, Ausdrehhaken, Ausdrehringe sowie sonstige Ausdrehwerkzeuge, Drechselmesser, Schleifpapier und -Geräte, Messwerkzeuge, etc.
Allesamt formen dabei aus dem unbehandelten Holzstück unterschiedlichste Drechselwerksstücke, bestehend aus Einkerbungen (z.B. für Eierbecher) und Rundformen (z.B. für Drechselstäbe).
Zum Holz-Drechseln eignen sich grundsätzlich alle Holzarten, wobei so genannte Harthölzer natürlich bevorzugt werden. Äußerst beliebt bei den Hobbydrechslern sind unter anderem immer wieder die Buche, die Eiche, die Birke und der edel wirkende Ahorn. Ausgefallenere Holzarten, wie beispielsweise verschiedene Obsthölzer, werden wiederum sehr gerne im Kunstwerksbereich der Hobbydrechsler eingesetzt.
Weniger empfehlenswert scheint für das Drechseln die Linde, die verstärkt innerhalb der Schnitzkunst verwendet wird. Ebenfalls muss der Drechsler auf den Feuchtigkeitsgehalt der Hölzer bei der Bearbeitung achten. Zu trockenes Holz lässt sich nur erschwert bearbeiten und springt leicht.
Häufig anzutreffen ist zudem die Materialkombination, wie z.B. Holz mit Aluminium, Chrom, Natursteinen oder Eisen, etc. Denn gerade aus einem Materialmix lassen sich nämlich oftmals die schönsten Einzelteile anfertigen, z.B. ein Holz-Armreif mit eingearbeiteten Halbedelsteinen, eine gedrechselte Dessertschale auf einer Chromkugel, usw.
Grundsätzlich unterschieden wird zwischen dem Langholzdrehen, wobei das Holzstück an beiden Enden auf der Drechselbank eingespannt wird, z.B. für das Stäbe drechseln. Oder aber dem Querdrehen, welches den Werkstoff nur einseitig befestigt und vorwiegend Einkerbungen im Holz herausarbeiten lässt (z.B. Schalen). Weitere Techniken bestehen im Ovaldrehen, Passigdrehen, Reifendrehen, usw.